Befund mit 51 Jahren

Nach Schock-Diagnose: "ran"-Moderator Jo Failer spricht über seine Alzheimer-Erkrankung

Aktualisiert:

von Annalena Graudenz
Jo Failer beim "SAT.1-Frühstücksfernsehen"

Jo Failer gibt beim "SAT.1-Frühstücksfernsehen" Einblicke zu seinem derzeitigen Gesundheitszustand und  zum Umgang mit der degenerativen Krankheit.

Bild: "SAT.1-Frühstücksfernsehen"


Mit nur 51 Jahren hat Jo Failer die Diagnose Alzheimer bekommen und teilt seine Geschichte nun mit der Öffentlichkeit. Wie er mit der Krankheit umgeht und woran er gemerkt hat, dass etwas mit ihm nicht stimmt, hat er in einem Interview verraten.

Als Sportreporter bei SAT.1 ist Jo Failer vielen Menschen ein Begriff. Er moderierte jahrelang Sendungen wie "ran", berichtete über Top-Events und traf Prominente, die du sonst nur aus dem TV kennst. Er war immer unterwegs. Mit Marlene Lufen hat er nun im "SAT.1-Frühstücksfernsehen" ganz offen darüber gesprochen, mit welchen Anzeichen sich die Erkrankung bemerkbar gemacht hat, über die Auswirkungen für seinen Alltag und für welche Momente er jetzt dankbar ist.


Jo Failer zu Besuch bei Marlene Lufen im "SAT.1-Frühstücksfernsehen"


Die ersten Symptome: So wurde die Krankheit bei dem Moderator diagnostiziert

Es habe angefangen mit Wortfindungsstörungen, so Jo Failer. "Und ich habe bemerkt, dass ich mich langsamer bewegt habe. Da waren Parallelen zu meiner Mutter, die ebenfalls an Alzheimer erkrankte und damals dieselben Symptome hatte." Eine Untersuchung sorgte für Klarheit und bestätigte, was der Reporter befürchtet hatte: Alzheimer mit nur 51 Jahren. Seine Mutter war Ende 50, als ihre Diagnose kam.

Jetzt versucht der zweifache Familienvater, so lang wie möglich so normal wie möglich zu leben.

Beim Einkaufen bekomme ich eine gesetzliche Betreuung zur Hand, die mir hilft.

Jo Failer

Ansonsten arbeitet er weiterhin Vollzeit - allerdings nicht mehr als Journalist, das funktioniere einfach nicht mehr. Dafür hat er einen Job gefunden, der ihm wahnsinnig viel Freude bereitet. "Ich bin bei der Bundesagentur für Arbeit angestellt in der Künstlervermittlung. Ich vermittle Menschen, die zaubern können, die singen können, Artisten. Das macht unheimlich viel Spaß, mit Menschen im direkten Kontakt zu sein", erzählt der 51-Jährige.

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Es wird keine Besserung mehr geben

Mit dieser positiven Einstellung macht Jo Failer vielen Menschen Mut. Es sei ihm wichtig, über die neurodegenerative Erkrankung aufzuklären, dass es ein schleichender Prozess ist, und auch wenn es Momente gibt, in denen ihm die Krankheit nicht anzusehen ist - sie dennoch da ist und nicht mehr besser werden wird. Ans Gestern und ans Morgen denke er wenig. Die Zeit mit seinen Kindern ist für ihn das Schönste, denn die fordern, dass er ganz da ist. Sie gehen als Familie spielerisch mit dem Thema um, und die beiden wissen, dass er viel vergisst.

Ich hoffe, dass ich meinen Humor behalten kann, solang es geht. Ich lebe im Jetzt und das genieße ich.

Jo Failer

Von Montag bis Freitag ab 5:30 Uhr und am Wochenende ab 9:00 Uhr


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